Panama hat weitaus mehr zu bieten als nur seinen Kanal, der das Land weltberühmt macht.
Eine Tour durch den Dschungel, karibisches Feeling in Bocas del Toro schnuppern oder die Metropole Panama City erkunden, hier ist alles möglich.
Das Land liegt an der südlichen Spitze Mittelamerikas, direkt an Costa Rica und Kolumbien grenzend.
Seine Hauptstadt Panama City ist eine lebendige Großstadt, deren Skyline direkt an historische Stadtteile und Viertel anschließt.
Hier liegen etwa die Ruinen von Panama Viejo, welche sogar zum Unesco-Weltkulturerbe gehören.
Nachdem sich Panama von seinen spanischen Kolonialherren abkapselte, wurde es ein Teil von Kolumbien.
Erst am 3. November 1903 wurde Panama ein unabhängiges Land und zelebriert diesen Tag noch immer als nationalen Feiertag.
Damit wurde der Bau des Panamakanals ermöglicht, welcher von 1904 bis 1914 von amerikanischen Ingenieuren errichtet und seitdem unter amerikanischer Leitung betrieben wurde.
Erst 1977 vereinbarte der Torrijos-Carter-Vertrag eine Übergabe des Panamakanals an die Regierung von Panama zum 31. Dezember 1999.
Die 82km lange Wasserstraße zählt zu den wichtigsten Einnahmequellen des Landes und macht Panama zu einem der reichsten Länder Lateinamerikas.
Über 14000 Schiffe nutzen jährlich die Abkürzung durch Panama und seit der Vergrößerung im Jahr 2016, können nun auch die größten Containerschiffe der Welt den Kanal nutzen.
In Panama sind üblicherweise Steckdosen für amerikanische Flachstecker vom Typ A oder B verbaut.
Die Stromspannung beträgt auch 110 Volt, es ist also für europäische Stecker ein Adapter erforderlich. Ich habe auf meinen Reisen einen Adapter im Gepäck, welchen ich in über 200 Ländern verwenden kann. Diesen findet ihr unter: https://amzn.to/3eQN11B.
Inhaltsverzeichnis
Einreise & Visum
Die meisten internationalen Fluggesellschaften fliegen den Tocumen International Airport, etwa 35km von Panama City entfernt an.
Ab Europa werden verschiedene Direktflüge von Amsterdam mit KLM oder von Paris mit Air France angeboten. Lufthansa bringt euch von Frankfurt in etwa 10,5 Stunden nach Panama City.
Deutsche Staatsangehörige brauchen für eine Reise bis 180 Tage kein Visum für Panama. Bei der Einreise muss lediglich ein Reisepass, der bei Einreise noch mindestens 3 Monate oder bei längeren Aufenthalten für die gesamte Dauer der Reise gültig sein muss.
Außerdem muss ein gültiges Ticket für einen Rückflug oder Weiterflug in ein anderes Land, sowie ein Nachweis über ausreichend finanzielle Mittel vorgelegt werden.
Zum Nachweis der finanziellen Mittel genügen 500 US$ Bargeld oder eine Kreditkarte mit der entsprechenden Deckungssumme.
Im Flugzeug wird eine Zollerklärung verteilt, die zur Einreise ausgefüllt werden muss. Hinweise zum Ausfüllen findet ihr bei den Reisedokumenten - Panama Zollerklärung.
Währung
Die offizielle Währung in Panama ist der Balboa, welcher jedoch keine eigenen Banknoten besitzt und 1:1 an den US-Dollar gekoppelt ist.
Er wurde nach der Unabhängigkeit von Kolumbien im Jahr 1904 eingeführt, nach dem spanischen Konquistador Vasco Nunez de Balboa benannt und löste den kolumbianischen Peso als Zahlungsmittel ab.
Da der Balboa nur aus eigenen Münzen besteht, wird im ganzen Land mit Banknoten des US-Dollar bezahlt.
Die Banknoten sind in der gleichen Stückelung wie in den USA im Umlauf. Es werden 1,5,10,20,50 und 100 Dollar als Scheine gedruckt, wobei 100 Dollar nicht in jedem Geschäft akzeptiert werden.
In allen größeren Städten ist es problemlos möglich, mit europäischen Kreditkarten wie MasterCard und Visa Bargeld abzuheben. Zudem sind an den Flughäfen Wechselstuben vorhanden.
Auch wenn alle US-Münzen als Zahlungsmittel akzeptiert werden, besitzt der Balboa eigene Münzen. Diese werden als 1,5,10,25 und 50 Cent, sowie 1 Balboa geprägt.
Der aktuelle Umrechnungskurs zum Euro beträgt (Stand März 2021) 1€=1,19 Balboa.
Auftakt - Vom Flughafen in die Stadt
Um vom internationalen Flughafen Tocumen in die Innenstadt von Panama City zu gelangen, gibt es drei Möglichkeiten.
Mit dem Taxi, Bus oder dem Fahrdienst UBER. Der Flughafen befindet sich etwa 35km vom Zentrum der Stadt entfernt, die direkte Fahrzeit mit dem Auto beträgt circa 20 Minuten.
Taxis können beim Informationsschalter am Ausgang gebucht werden und kosten etwa 30€ bis zum Stadtzentrum.
Manche Hotels bieten auch eine private Abholung an, dann erwarten Fahrer mit Namensschild die Gäste am Ausgang.
In Panama ist die App UBER weit verbreitet und bietet eine Alternative zu den Taxis. Meist ist der Fahrpreis hier etwas günstiger und Kommunikationsprobleme mit den Fahrern sind ausgeschlossen.
Günstigste Alternative ist mit Abstand der Metrobus. Einfach den Schildern zur Bushaltestelle folgen und dann einen Linienbus Richtung Panama City nehmen.
Der Bus kann jedoch nicht bar bezahlt, sondern muss mit einer aufgeladenen Magnetkarte bezahlt werden. Diese kann an Automaten erworben werden. Mehr zu dem Thema unter dem Punkt "Mit der Metro durch Panama City".
Übrigens, eine direkte Verbindung zur Metro besteht leider noch nicht, ist jedoch im Bau und soll Tocumen mit Panama City verbinden.
Panama City
Panama City ist eine Stadt der Gegensätze, direkt neben den historischen Gebäuden von Casco Viejo und den Ruinen von Panama Viejo beginnt die Skyline der Metropole mit ihren Hochhäusern.
Dank des Panamakanals ist die Stadt heute das Handelszentrum von Mittelamerika.
Von hier aus sind es nur wenige Kilometer zur ersten Schleuse der Wasserstraße, vom Berg Ancón (Cerro Ancón) erschließt sich ein schöner Blick auf die Stadt bis hin zu den Miraflores-Schleusen.
Von den einstigen Zeiten als kleine Stadt am Pazifischen Ozean sind heute nur noch Ruinen übrig.
Gegründet wurde die Stadt 1519 durch den spanischen Gouverneur Pedro Armas Dávila im heutigen Teil Panama Viejo.
Im Jahr 1671 zerstörte der englische Pirat Henry Morgan, nach dem der Rum Captain Morgan benannt wurde, die Stadt, bis nur noch einige Ruinen übrig blieben.
Diese Ruinen können heute noch in Panama Viejo besichtigt werden. Die Stadt wurde drei Jahre später circa 8km entfernt wieder aufgebaut, es entstand Casco Viejo mit seinen interessanten Gebäuden.
Im Jahr der Unabhängigkeit und kurz vor dem Baubeginn des Panamakanals wurde Panama City zur Hauptstadt des Landes ernannt.
Durch den Bau des Kanals erlangte die Stadt große wirtschaftliche Bedeutung und ist mit über 810000 Einwohnern die größte Stadt des Landes.
Panama Viejo
Am 15. August 1519 wurde die Stadt Panama von den Spaniern gegründet und war die erste europäische Siedlung an der Pazifikküste.
Vom zunächst kleinen Fischerdorf wurden später wichtige und teure Gegenstände der Inka über Panama verschickt, die Bedeutung als Handelszentrum wuchs.
Besucher, die sich für Geschichte interessieren, werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Zu beiden Seiten des 3,5km langen Weges befinden sich Ruinen der ehemaligen Siedlung und zusätzlich erzählt ein Museum die Geschichte Panamas.
Im Jahr 1671 griff der Pirat Henry Morgan mit 1200 Piraten die Stadt an und brannte die Gebäude bis auf die Grundmauern nieder.
Übrig blieben nur die Ruinen, welche von den Bewohnern verlassen und nie wieder aufgebaut wurden.
Zu den bedeutendsten Ruinen von Panama Viejo gehören Kirchen und eine Kathedrale, deren Glockenturm bestiegen werden kann. Von oben bietet sich ein grandioser Ausblick über die Ruinen bis hin zur Skyline der Metropole.
Nachdem Tickets für das Areal erworben wurden, stehen zwei Möglichkeiten der Erkundung zur Wahl. Entweder die gesamte Strecke wird zu Fuß bewältigt oder die kostenlose Bimmelbahn wird benutzt.
Besonders an heißen Tagen bietet der Weg kaum schatten und eine Fahrt mit der Bahn kann angenehmer sein.
Öffnungszeiten und Preise:
Dienstag-Sonntag:
08:30Uhr-16:30Uhr
Eintritt:
Erwachsene 15 Balboa
(Umgerechnet 12,50€)
Kinder 2 Balboa
(Umgerechnet 1,70€)
Cincuentenario Avenue
Panama City
Galerie Panama Viejo
Cerro Ancón
Mit stolzen 199 Metern ist der Cerro Ancón oder Ancon Hill der höchste Berg von Panama City und bietet den besten Aussichtspunkt der Stadt.
Genau wie der Panamakanal stand auch der Berg unter amerikanischer Hoheit, bis er 1977 an Panama zurückgegeben wurde.
Seitdem thront eine Flagge der Republik Panama auf der Kuppel des Berges, welche von der gesamten Stadt aus sichtbar ist.
Das erste amerikanische Schiff, dass den Panamakanal 1914 durchquerte, wurde nach diesem Hügel benannt und bekam die Bezeichnung USS Ancon.
Für den Aufstieg zur Spitze sollten etwa 30 Minuten Fußweg eingeplant werden. Wegen der heißen Temperaturen tagsüber empfiehlt sich ein Aufstieg morgens oder am späten Nachmittag.
Der komplette Weg ist eine asphaltierte Straße, sodass auf dem Weg kein schwieriges Gelände zu erwarten ist.
Oben angekommen, stehen für die Besucher drei Aussichtsplattformen mit grandiosen Aussichten bereit.
Zur einen Seite erblickt man die Skyline von Panama City mit den vielen Hochhäusern, Albrook mit dem kleinen Flughafen und zur anderen Seite wartet der Panamakanal mit dem Hafen der Stadt.
An klaren Tagen reicht der Blick bis zu den Miraflores-Schleusen, außerdem können die riesigen Containerschiffe beim Beladen und Entladen im Hafen von Panama City beobachtet werden.
Wer sich etwas sportlich betätigen will, kann wie die vielen Läufer den Weg auch zum Joggen nutzen.
Galerie Cerro Ancón
Panama Sign
Was überall in Mittel- und Südamerika zum Trend wurde, ist auch nicht an Panama vorbeigezogen. Ein großer Schriftzug des Landes in bunten Farben.
Die Schriftzüge erfreuen sich bei Touristen großer Beliebtheit und sind ein schönes Fotomotiv für Erinnerungen an einen Urlaub in Panama.
Direkt am Golf von Panama entlang verläuft die Cinta Costera, eine kleine Promenade zum Spazieren, Radfahren und Joggen.
Etwas neben dem Anayansi-Park, hinter dem gleichnamigen Anayansi-Brunnen befindet sich der Schriftzug.
Wer direkt am Morgen zum Panama Sign kommt, hat die Sehenswürdigkeit mit Blick aufs Meer noch für sich alleine und braucht keine Rücksicht auf andere Touristen zu nehmen.
Ein Besuch des Panama Sign lässt sich perfekt mit einem Spaziergang an der Cinta Costera, bis hin zum Fischmarkt verbinden.
Cinta Costera
Die Cinta Costera ist eine Promenade am Ufer des Golf von Panama, die als Erholungsgebiet für Einwohner und Touristen dient.
Vom Plaza de la Democracia verläuft der Weg parallel zur Straße bis zum Stadtviertel Casco Viejo.
Überall entlang der Strecke sind kleine Parks, Brunnen, Spielplätze und das Panama Sign versteckt. Viele Einwohner und Besucher nutzen die Cinta Costera für ihre sportlichen Aktivitäten wie Joggen, Skaten, Radfahren und Spazieren.
Die von Palmen begrenzten Wege sind aufgeteilt in Bereiche für Fußgänger und Radfahrer, an den Seiten stehen außerdem genügend Bänke, um in der Hitze eine kleine Pause zu machen.
Am Ende der Cinta Costera, im Bereich des Fischmarktes bietet sich ein schöner Blick auf die Skyline von Panama City.
Iglesia del Carmen
Eines der außergewöhnlichsten Bauwerke im modernen Teil von Panama City ist die Kirche Iglesia del Carmen, die trotz ihres Aussehens noch nicht sehr alt ist.
Viele gotische Kirchen wie diese stammen bereits aus dem Mittelalter, hier wurde der Grundstein jedoch erst 1947 gelegt.
Die römisch-katholische Kirche ist vor allem bei internationalen Touristen sehr beliebt und bietet eine echte Besonderheit zwischen den Hochhäusern der Innenstadt.
Ein Großteil der Bevölkerung von Panama gehört der katholischen Religion an, welche von den spanischen Kolonien übernommen wurde.
Am 16. Juli 1953 wurde die Kirche fertiggestellt, kurz darauf folgten die beiden imposanten Türme.
Die Iglesia del Carmen hat eine eigene Haltestelle der Metrolinie 1, die auch erst im Jahr 2014 eröffnete.
Mehr zur Metro von Panama City findet ihr unter dem Punkt "Mit der Metro durch Panama City".
Fischmarkt / Mercado de Mariscos
Da Panama City direkt am Pazifischen Ozean liegt, gibt es auch einen kleinen Fischmarkt an der Cinta Costera.
In den frühen Morgenstunden kommen die Fischer mit ihren kleinen Fischerbooten zurück nach Panama City und wollen ihren Fang verkaufen.
Täglich werden im Mercado de Mariscos, einer kleinen Halle, die verschiedensten Fische und Schalentiere angeboten.
Jedem, den ein leicht strenger Fischgeruch nicht stört, empfehle ich einen Gang durch die kleine Markthalle.
Außerhalb der Halle gibt es unzählige Restaurants, in denen der Fisch frisch zubereitet wird. Auch wenn das Fischgericht Ceviche eigentlich aus der peruanischen Küche stammt, soll es hier das beste der Stadt geben.
Auf Plastikstühlen und Tischen in bunten Farben können die bestellten Speisen mit einem Getränk genossen werden. Auch wenn es bei Weitem nicht so angenehm wie in einem guten Restaurant sind, lohnt es sich, die Speisen zu probieren.
Vom Fischmarkt sind es übrigens nur noch wenige Meter zum historischen Stadtviertel Casco Viejo.
Galerie Fischmarkt
Casco Viejo
Nur wenige Meter von den riesigen Hochhäusern entfernt existiert eine andere Welt. Casco Viejo (spanisch für Altstadt) lockt mit romantischer Atmosphäre, historischen Gebäuden, Plätzen, Kirchen und Denkmalen direkt an der Küste.
Nicht ohne Grund wurde dieses Stadtviertel von der Unesco 1997 zum Weltkulturerbe ernannt.
Nachdem Piraten Panama Viejo zerstörten, begannen die spanischen Einwohner im Jahr 1673 ihre Stadt hier neu zu errichten.
Die Wahl des neuen Standortes für die spätere Hauptstadt Panamas fiel vor allem aufgrund der Vergangenheit.
Casco Viejo konnte viel besser gegen Angreifer verteidigt werden, ein zweites Desaster wie in Panama Viejo sollte es nicht geben.
Scheut ihr einen Fußmarsch nicht, empfehle ich euch, die Cinta Costera entlang bis zur Altstadt zu laufen.
Es bieten sich grandiose Aussichten auf die historischen Gebäude, bevor sie dann aus der Nähe erkundet werden können.
Alternativ kann auch ein Taxi oder UBER genutzt werden, kurze Strecken innerhalb der Stadt sind sehr günstig.
Alle folgenden Sehenswürdigkeiten und Plätze befinden sich im historischen Stadtviertel Casco Viejo.
Plaza Bolivar
Einer der kleinsten und ruhigsten Plätze von Casco Viejo ist der Plaza Bolivar.
Einst als Plaza de San Francisco auf einem kleinen Fleck zerstörter Gebäude errichtet, wurde er später nach dem lateinamerikanischen Volkshelden Simon Bolivar benannt.
Bolivar gilt als Befreier Venezuelas, Ecuadors, Kolumbiens und Panamas von der spanischen Kolonialherrschaft und bereitete den Weg für Großkolumbien, zu dem auch Panama gehörte.
Im Jahr 1826 soll er in einer Schule in der Nähe des Platzes einen Vortrag gehalten haben. Rund um den Platz, der durch ein großes Feuer von 1756 entstand, liegen einige interessante Gebäude wie Kirchen, Cafés und Hotels.
Im Bolivar Palace befindet sich heute das Außenministerium Panamas, direkt daneben liegt die kleine Kirche Iglesia San Francisco de Asis, wonach der Platz zuerst benannt wurde.
Das Original der Kirche wurde im 17. Jahrhundert erbaut und ist bei großen Bränden in den Jahren 1737 und 1756 stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
Erst 1918, nach aufwendiger Restaurierung, entstand das heutige Gebäude am Plaza Bolivar.
Casco Viejo bietet viele historische Kirchen, diese hier direkt am Meer und hinter dem Plaza Bolivar gelegen, bietet jedoch eine hervorragende Kulisse.
In der Mitte des Platzes wurde zu Ehren des Befreiers Simon Bolivar ein Denkmal errichtet, auf dem der Andenkondor über ihm thront.
Galerie Plaza Bolivar
Teatro Nacional
Das Teatro Nacional zeichnet sich vor allem durch seine luxuriöse Ausstattung mit rot-goldenen Verzierungen an den Rängen und einem gigantischen Thronleuchter in der Mitte aus.
Erbaut wurde das Theater im Jahr 1907 durch den italienischen Architekten Genaro Ruggieri und eröffnete am 1. Oktober 1908.
Es verfügte über ein bezauberndes Deckengemälde von Roberto Lewis, einem berühmten Maler aus Panama.
Nach einer aufwendigen Renovierung im Jahr 2019 können nun wieder Aufführungen im Theater genossen werden.
Plaza de Francia
An der südlichen Spitze von Casco Viejo, direkt am Meer gelegen, befindet sich der Plaza de Francia mit seinem Obelisken.
Der Platz ist im Gedenken an die Franzosen errichtet worden, die vor dem Bau des Panamakanals hier schon versuchten, eine Wasserstraße zu errichten. Daher auch der Name des Platzes, übersetzt bedeutet er Platz der Franzosen.
Zuvor war der Platz ein Teil der Chiriqui-Kaserne, welche zur Verteidigung von Panama City betrieben wurde.
In den Jahren 1921 und 1922 wurde der Platz dann umbenannt und gedenkt den 22000 Arbeitern, die während des ersten Bauvorhabens an Gelbfieber und Malaria starben.
Außerdem steht hier ein Denkmal für den kubanischen Arzt Carlo J. Finlay, dessen Entdeckungen zur Ausrottung der Krankheit Gelbfieber führten.
Die Mitte des Platzes prägt ein 18 Meter hoher Obelisk. Auf der Spitze befindet sich die Figur eines Hahns, der ein Symbol Frankreichs darstellen soll.
Plaza de la Indepencia
Einer der bedeutendsten Plätze in der Geschichte Panamas ist der Plaza de la Indepencia.
Auf dem Platz, der auch als Plaza Mayor bekannt ist, wurde am 3. November 1903 die Unabhängigkeit von Kolumbien verkündet.
An diesem Geburtsort der Republik Panama befindet sich mit der Basílica Metropolitana de Santa María la Antigua, die Kathedrale von Panama City und das Museo del Canal Interoceánico de Panama.
Im ehemaligen Gebäude aus dem Jahr 1874 planten sowohl die Franzosen wie auch später die amerikanischen Ingenieure den Bau des Panamakanals.
Heute erzählt das Panamakanal-Museum von der Geschichte des Kanals, den ersten Versuchen der Franzosen über den Bau der Amerikaner bis zu den aktuellen Erweiterungen.
Eröffnet wurde es 1997 und zeigt in mehreren Ausstellungsräumen Exponate zum Bau des Kanals.
Neben dem Museum liegt die römisch-katholische Basílica Santa Maria la Antigua de Panama.
Auch diese Kathedrale hatte einen Vorgänger in Panama Viejo, der 1671 durch die Piraten zerstört wurde.
In Casco Viejo wurde im Jahr 1688 mit einem Neubau des Gotteshauses begonnen, die Fertigstellung erfolgte jedoch erst 1796 mit dem Bau der beiden Glockentürme.
Auf dem Platz vor der Kirche wurde schon die Unabhängigkeit von Spanien im Jahr 1821 erklärt.
Genau wie andere Gebäude der Altstadt wurde auch die Kathedrale 1997 von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt.
Öffnungszeiten und Preise:
Panamakanal-Museum:
Dienstag-Sonntag:
09:00Uhr-17:00Uhr
Eintritt:
Erwachsene 10 Balboa
(Umgerechnet 8,40€)
Kinder 5 Balboa
(Umgerechnet 4,20€)
Iglesia San José
Ursprung der katholischen Kirche San José war ebenfalls in Panama Viejo, dem alten Teil von Panama.
Die Kirche war berühmt für ihren goldenen Altar (Altar de Oro), auf den es auch der Pirat Henry Morgan abgesehen hatte.
Laut einer Legende wurde der goldene Altar schwarz verschleiert und den Piraten erzählt, das Original wäre bereits gestohlen worden.
So blieb der Altar in Panama Viejo und die Piraten zogen weiter, ob diese Legende stimmt, bleibt jedoch zu bezweifeln.
Nachdem Casco Viejo als neue Hauptstadt von Panama errichtet wurde, baute man die Iglesia San José bis ins Jahr 1677 auf.
Der heutige Altar besteht aus Holz und stammt wohl aus dem 18. Jahrhundert.
Seine goldene Fassade bekam er dadurch, dass er komplett mit Blattgold bedeckt wurde.
Im 20. Jahrhundert wurde die Einrichtung renoviert und der Altar bekam im Jahr 1915 seine heutige Goldschicht.
Stadtplan&Standorte
Mit der Metro durch Panama City
Leider ist die Metro von Panama City noch recht jung und deshalb noch nicht sehr weit ausgebaut, was Positiv auffällt, ist jedoch das im System neben der Metro auch Busse benutzt werden können.
Im Jahr 2014 eröffnete dir rote Linie 1 von San Isidro nach Albrook, die durch das Stadtzentrum von Panama City verläuft.
Damit bekam der kleinere Flughafen Panama City (in Albrook), der jedoch nur Inlandsflüge bedient, eine Anbindung ans Netz der Metro.
Für den internationalen Flughafen Tocumen ist eine Verbindung zur neuen Linie 2 geplant.
Diese soll von Tocumen nach San Miguelito verlaufen.
Um die Züge der Metro nutzen zu können, wird eine Magnetkarte benötigt, die aber auch für Metrobusse benutzt werden kann.
Eine Magnetkarte kann an den großen Busstationen wie Albrook oder an Automaten in den Stationen der Metro gekauft werden.
Der Preis für eine Karte beträgt 2$ und kann anschließend mit einem beliebigen Betrag aufgeladen werden.
Für eine Fahrt mit der Metro oder dem Bus werden 0,25$ bis 1,25$ fällig, welche automatisch von der Karte abgebucht werden.
Wie Tickets am Automaten gekauft und wieder aufgeladen werden, erfahrt ihr auf den folgenden Bildern:
Um eine Magnetkarte (Transport Card) für das Netz der Metro zu erwerben, wird eine Gebühr von 2 Balboa fällig.
Die meisten Automaten nehmen nur Bargeld (Scheine), eine Zahlung mit Kreditkarte ist nicht möglich.
Es ist jedoch kein Startbetrag auf der Karte gebucht, es muss zuerst Geld geladen werden.
Nachdem die Karte entnommen wurde, muss der Geldbetrag geladen werden, um in die Stationen der Metro zu gelangen (nächster Schritt).
An den Automaten zum Aufladen der Magnetkarten gibt es zwei wichtige Schnellwahlen:
-
Recarga (Aufladen) und
-
Saldo (Guthaben überprüfen).
Soll die Magnetkarte aufgeladen werden, muss der gewünschte Betrag in Banknoten eingegeben werden.
Es dürfen Scheine von 1,5,10 und 20 Balboa benutzt werden, größere Scheine werden nicht akzeptiert.
Am Ende des Aufladens erscheint eine Übersicht mit dem vorherigen Saldo der Karte, dem eingezahlten Betrag und dem neuen Saldo der Karte.
Es kann ein Beleg zum Abschluss ausgedruckt oder der Umwelt zu liebe auf den Beleg verzichtet werden.
Die aufgeladene Magnetkarte ist nun sofort bereit und die erste Fahrt mit der Metro oder dem Bus kann begonnen werden.
Panamakanal
Eine Fahrt vom Pazifischen zum Atlantischen Ozean führte vor dem Bau des Panamakanals um die Südspitze Amerikas herum und bedeutete einen Umweg von bis zu 3 Wochen.
Bereits 1881, versuchte die französische Panamakanal-Gesellschaft eine Wasserstraße durch Panama zu bauen und so die beiden Ozeane zu verbinden.
Bis ins Jahr 1889 dauerten die Bauarbeiten, welche durch eine finanzielle Notlage und viele Todesopfer abgebrochen werden mussten.
Insgesamt starben in diesem Bauabschnitt 22000 Arbeiter durch Unfälle und vor allem Krankheiten wie Gelbfieber oder Malaria.
Nach der Unabhängigkeit Panamas 1903 von Großkolumbien war der Weg für einen weiteren Versuch geebnet.
Amerikanische Ingenieure starteten 1904 mit dem Bau eines Kanals mit 3 Schleusen und einer Länge von etwa 80km.
Im Jahr 1914, zehn Jahre nach Baubeginn, konnte der Panamakanal fertiggestellt werden und das erste Schiff passierte ihn am 03. August 1914.
Der Panamakanal wurde zunächst lange Jahre unter der Hoheit von den USA verwaltet und erst am 31. Dezember 1999 durch die Torrijos-Carter-Verträge an Panama zurückgegeben.
Seitdem trägt der Panamakanal in großem Maße zum Einkommen des Landes bei.
Jährlich nutzen über 14000 Schiffe die Abkürzung durch den Kanal, welche die Fahrzeit vom Pazifik zum Atlantik auf etwa 15 Stunden verkürzt.
Um den Kanal zu durchqueren, beginnen die Schiffe an der Stadt Colón am Atlantik. Die Schleusen von Gatún heben die Schiffe auf eine Höhe von 26 Meter, ab hier kann der Kanal dann befahren werden.
An der Seite zum Pazifik senken die Pedro Miguel Schleuse und die Miraflores Schleuse alle Schiffe wieder auf das Niveau des Ozeans.
Der Panamakanal endet an der Stadt Balboa, die zur Hauptstadt Panama City gehört.
Da die Kreuzfahrt und Containerschiffe von Jahr zu Jahr größer werden, stieß die Kapazität der Schleusen schließlich ans Limit.
Nach langen Diskussionen wurde 2006 schließlich der Ausbau des Kanals und Neubau größerer Schleusen beschlossen.
Ab 2007 begannen die Bauarbeiten zur Vergrößerung und Vertiefung der Fahrrinne, sowie der Neubau von Schleusen auf beiden Seiten.
Am 26. Juni 2016 wurde die Erweiterung in Betrieb genommen und der Panamakanal ist nun den Herausforderungen der nächsten Jahre gewachsen.
Miraflores Locks
Wer von der Hauptstadt Panama City zum Panamakanal möchte, kommt an den Miraflores-Schleusen (Locks) nicht vorbei.
Die Schleusen verfügen über ein Besucherzentrum mit Museum und mehreren Aussichtsplattformen mit Blick auf die Schleusen.
Insgesamt verfügt der Panamakanal mit den Miraflores, Pedro-Miguel und Gatún über 3 Schleusen, die Schiffe auf eine Höhe von 26 Meter heben.
Nachdem der Panamakanal 2016 erweitert wurde, nutzen die meisten großen Containerschiffe die neuen Schleusen etwas abseits der Besucherzentrums.
Leider können hier nur die alten Schleusen eingesehen werden, deshalb sind die besten Zeiten von 09:00Uhr bis 11:00Uhr und von 15:00Uhr bis 17:00Uhr.
Um die Mittagszeit herum ist kaum Verkehr in den Schleusen und es kann passieren, dass in zwei Stunden nur ein einziges Schiff geschleust wird.
Highlight ist die oberste Aussichtsplattform, welche ein schönes Panorama über die gesamte Schleuse bietet.
Im 4-stöckigen Museum erfahren Besucher alles über die Geschichte des Panamakanals, sehen Exponate aus den Zeiten des Baus und erhalten Informationen zur Erweiterung des 21. Jahrhunderts.
Zum Besucherzentrum gehören auch Cafés und ein großes Restaurant.
Es gibt im großen zwei Möglichkeiten, um von Panama City zu den Miraflores Locks zu kommen. Mit dem Auto (Taxi) dauert eine Fahrt etwa 15 Minuten und kostet etwa 20-25 Balboa für den Roundtrip.
Günstiger kommt ihr mit dem Metrobus vom Busbahnhof Albrook bis zum Besucherzentrum.
Achtet einfach auf einen Bus mit der Aufschrift Miraflores, dieser fährt eine Haltestelle direkt vor dem Besucherzentrum an.
Öffnungszeiten und Preise:
Täglich:
09:00Uhr-16:30Uhr
Eintritt:
Erwachsene 15 Balboa
(Umgerechnet 12,50€)
Kinder 10 Balboa
(Umgerechnet 8,40€)
Esclusas de Miraflores
Panama City
Galerie Miraflores Locks
Bocas del Toro
Ein wahres Urlaubsparadies in Panama ist die Region um Bocas del Toro mit ihren grünen Inseln und karibischem Flair.
Insgesamt umfasst Bocas del Toro sechs größere Inseln, meist wird jedoch die Insel Colón mit ihrer Stadt Bocas Town gemeint.
In Bocas del Toro können im Gegensatz zur Metropole Panama City ein paar ruhige Tage in traumhafter Atmosphäre verbracht werden.
Überall gibt es diese bunten Holzhäuser der Karibik, Gebäude, die auf Stelen im Wasser stehen und die atemberaubende Natur.
Auch wenn es in der größeren Stadt Bocas Town relativ voll geworden ist, gibt es noch viele kleine Orte auf anderen Inseln.
Tagsüber können viele Aktivitäten wie Surfen oder Ausflüge auf dem Boot gestartet werden, abends warten dann die vielen charmanten Bars mit leckeren Cocktails.
Von der Insel Colón gibt es zum Beispiel Ausflüge zum Seestern-Strand von Boca del Drago oder zum schnorcheln in der bunten Unterwasserwelt.
Wer etwas Glück hat, sieht während der Bootsfahrt auch noch einige Delfine.
Gerade bei jungen Reisenden und Backpackern ist eine Reise nach Bocas del Toro wegen der Atmosphäre und den günstigen Hotels sehr beliebt.
Nach Bocas del Toro kommen Besucher von Panama City mit dem Bus oder einem kurzen Inlandsflug. Vom kleineren Panama City Airport in Albrook bietet die nationale Fluggesellschaft Air Panama mehrmals täglich Flüge an.
Direktflüge haben eine Flugzeit von etwa 40-45 Minuten.
Deutlich günstiger geht es mit dem Bus und anschließend dem Speedboat auf die Insel. Hier muss jedoch etwas mehr Zeit eingeplant werden, die Fahrt dauert etwa 8 Stunden.
Galerie Bocas del Toro
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Lonely Planet Reiseführer Panama
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Autor: Regis St. Louis
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Herausgeber LONELY PLANET
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Auflage Nr. 1 (03.01.2020)
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Deutsch
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Taschenbuch: 916 Seiten